Der erste nepalesische Wirt einer deutschen Berghütte

Vom Dach der Welt in die Alpen, genauer nach Pfronten ins Allgäu. Ang Kami Lama aus Nepal ist seit Dezember 2022 der neue Pächter und Hüttenwirt der Hochalphütte in Pfronten. Damit ist er der erste nepalesische Wirt einer deutschen Berghütte. Gemeinsam mit seiner Ehefrau Lhemi und seinem Sohn Riaan hat der ausgebildete Sherpa und Bergwanderführer am Fuße des Aggensteins seine neue Heimat gefunden.

der erste nepalesische Hüttenwirt in den Alpen
Der erste nepalesische Wirt einer deutschen Berghütte bietet einen Hauch Himalaya-Feeling in den Alpen ©Pfronten Tourismus

Mit nepalesischen Spezialitäten, einer großen Leidenschaft für die Berge und jeder Menge Geschichten aus Nepal verleiht der nepalesische Wirt der auf 1.510 Metern gelegenen Berghütte einen Hauch Himalaya-Feeling. Gäste erreichen die Hütte zu Fuß vom Tal aus oder mit der Breitenbergbahn und starten von dort aus in die alpine Bergwelt Pfrontens.

Aus dem Sherpa wird im Allgäu der erste nepalesische Wirt einer Hütte

Aufgewachsen auf 2.705 Metern im Osten Nepals und umgeben vom höchsten Gebirge der Erde, ist Ang Kami Lama tief verwurzelt mit der Bergwelt. „Da es in meinem Dorf keine höhere Schule gab, musste ich jeden Tag drei Stunden zu Fuß zur Schule wandern“, berichtet Ang Kami, der auf diesem Weg seine ersten Bergwandererfahrungen sammelte. So führte auch sein Berufsweg nach dem Abschluss in die Berge: Er arbeitete als Sherpa, machte 2007 eine Ausbildung als Bergwanderführer beim Nepal Tourism and Management Board und begleitete parallel dazu Wandergruppen auf die umliegenden Sechstausender.

Der erste nepalische Hüttenwirt Hochalphütte
Die Hochalphütte ist gemütlich und bietet noch echtes Hüttenfeeling ©Pfronten Tourismus

Seine Ausbildung und Erfahrung im Alpintourismus brachten ihn letztlich nach Europa, wo er seit 14 Jahren überwiegend in Österreich auf Almen und Schutzhütten arbeitete und Berghütten bewirtete. Seit Ende 2022 ist Pfronten die neue Heimat des Familienvaters, wo der erste nepalesische Wirt zusammen mit seiner Frau eine deutsche Berghütte führt. „Die Hochalphütte ist gemütlich und bietet noch echtes Hüttenfeeling“, erklärt Ang Kami. „Sie ist eine der noch wenigen echten Hütten mit viel Holz, so wie ich sie schon immer gerne führen wollte.“

Käsknödelsuppe meets Momo

„Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Reisen der beste Weg ist, die Welt zu entdecken“, schwärmt Ang Kami Lama, der sich im Mai 2022 seinen größten Wunsch von der Besteigung des Mount Everest erfüllte. Diese Begeisterung möchte der 37-jährige auch an seine Gäste weitergeben. Sei es mit Tipps für eine Nepalreise oder einfach nur mit leckeren nepalesischen Speisen. Neben herzhaften Allgäuer Schmankerln wählen hungrige Bergfexe auf der Hochalphütte neuerdings auch typische Spezialitäten aus Nepal – die sogenannten Momos.

Der erste nepalesische Hüttenwird Gastronomie
Momos, hausgemachte gedämpfte Teigtaschen, sind eine Spezialität aus dem Himalaya ©Pfronten Tourismus

„Das sind hausgemachte gedämpfte Teigtaschen, wie sie typischerweise im Himalaya hergestellt werden und die entweder mit Rinderhackfleisch oder mit Spinat gefüllt sind“, erklärt der Wanderführer. Serviert mit einem Salat genießen Gäste ein Stück Nepal mit Blick auf den Aggenstein. Diese spektakuläre Natur, sowie die Allgäuer Liebenswürdigkeit waren es letztlich, die auch Ang Kami und seine Familie nach Pfronten führte.

Ansteig zur Hochalphütte hoch in den Alpen

Ob als Belohnung nach einer Wanderung oder einem geführten Outdoor-Erlebnis, als letzte Stärkung vor einer alpinen Erkundungstour oder einem mutigen Gleitschirmflug – die auf einem Hochplateau gelegene Hochalphütte ist ein gemütliches Einkehrziel und der ideale Ausgangspunkt für Wanderungen und Aktivitäten in der Pfrontner Bergwelt. Der erste nepalesische Wirt einer deutschen Berghütte heißt seine Gäste herzlich willkommen.

Sie erreichen die Berghütte mit Sonnenterrasse und urigem Gastraum auf einem rund dreistündigen Fußmarsch vom Tal vorbei an Gumpen und Wasserfällen durch die Reichenbachklamm. Eine bequeme Alternative bietet die Breitenbergbahn. Nach einer kurzen Fahrt und einem beeindruckenden Ausblick auf Pfronten und das Voralpenland, führt ein direkter Weg von der Bergstation in nur wenigen Minuten zur Hütte.

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